Sonderausstellung in der HeiSa


Die Arbeiterbewegung in der Feuerwehr

Im Jahr 1931 kommt es zum Zerwürfnis der Feuerwehrführung mit dem Bürgermeister und Gemeinderat wegen der nach Feuerwehrmeinung zu niedrigen Feuerwehrabgabe, welche keinen Anreiz mehr biete, Feuerwehrdienst zu leisten. Bürgermeister und Gemeinderat sahen sich wegen der Wirtschafskrise und Arbeitslosigkeit jedoch nicht in der Lage, die Feuerwehrabgabe wie gefordert zu erhöhen. Kommandant und Vizekommandant treten daraufhin zurück und es gibt weitere Austritte aus der Wehr.

Aktiver in der Arbeiterbewegung wird Feuerwehrkommandant 
In geheimer Wahl wird am 7. März 1931 Oskar Mößner, Aktiver in der Arbeiterbewegung und im Arbeiterturnverein, mit Stimmenmehrheit zum Feuerwehrkommandanten gewählt. Als Hoffnungsträger, um die darniederliegende Wehr wiederaufzubauen, leistet Oskar Mößner mit seiner Führungsmannschaft erfolgreiche Arbeit. Bürgermeister Staiger würdigt dies an der Jahresversammlung der Wehr am 8. März 1932 in seiner Ansprache (siehe Eintrag Feuerwehr-Protokollbuch). 

Die Wehr richtet Bezirksfeuerwehrtag aus 
Der Wehr wird eine große Ehre zuteil. Sie bekommt den Zuschlag, den Bezirksfeuerwehrwehrtag des Oberamtes Rottenburg im Jahr 1933 ausrichten zu dürfen. Auch das meistert die Wehr unter Führung von Oskar Mößner erfolgreich. Am 9. Juli 1933 feiern im festlich geschmückten Dorf die Feuerwehren gemeinsam mit den Einwohnern diesen Festtag, welcher auch im Zeichen der nationalsozialistischen Propaganda steht und Redner die nationale Erhebung loben. 

Gleichschaltungsgesetz kostet Kommandant Oskar Mößner das Amt 
Das Gleichschaltungsgesetz der Nationalsozialisten macht die Wehr führungslos. Nur wenige Wochen nach dem Bezirksfeuerwehrtag wird Feuerwehrkommandant Oskar Mößner seines Amtes enthoben, weil ihm kommunistische Tätigkeit nachgesagt wird.  



Feuerwehrhaus – Heimat der Feuerwehr

... dass Mannschaft und Gerät gesund und wohlbehalten von Einsätzen und Übungen ins Feuerwehrhaus zurückkehren...
diesen Wunsch für die Feuerwehren enthält nahezu jede Ansprache zu Feuerwehranlässen.

Feuerwehrausrüstung an verschiedenen Plätzen im Ort untergebracht
Auch unsere Wehr hat eine besondere Geschichte, was ihre Unterbringung betrifft. Nach Gründung der Wehr als Pflichtfeuerwehr 1886 erfolgt die Geräteunterbringung im Rathaus und in Geräteschuppen. Persönliche Feuerwehrkleidung und Ausrüstung wird von den Feuerwehrleuten zu Hause aufbewahrt. Von 1955 bis 1959 gibt es neben der Wehr die Löschgruppe Oberhausen mit einem Feuerwehrgeräteschuppen auf einem Privatgrundstück.

Gerätemagazin für die Wehr im Hutschenweihergässle
Ein erstes eigenes Domizil für Feuerwehrgeräte und einen Unterrichtsraum bekommt die Wehr 1956 mit dem Bau eines Gerätemagazins im Hutschenweihergässle, das die Wehr jedoch mit dem Bauhof und Vereinen teilen muss. Die Generalversammlung und weitere Zusammenkünfte hält die Wehr von Ende der 1950er Jahre bis zum Bau des Feuerwehrhauses in der Brunnenstraße in der Gastwirtschaft im „Paradies“, das zu einer Art Vereinsheim der Wehr wird, ab.  

Erstes richtiges Feuerwehrhaus und Heimat für die Wehr
Das erste richtige Feuerwehrhaus bezieht die Wehr 1974 in der Brunnenstraße. 1985 erhält die Wehr im Zuge der NATO-Tanklagererweiterung neue Feuerwehrfahrzeuge und das Feuerwehrhaus einen Anbau, damit die neuen Feuerwehrfahrzeuge untergebracht werden können. Dazu einen Unterrichtsraum, Räumlichkeiten für eine Jugendfeuerwehr und einen Aufenthaltsraum, den die Wehr zu einem gemütlichen „Floriansstüble“ gestaltet. Die Wehr hat jetzt eine „richtige Heimat“.

Die Wehr bekommt eine neue Heimat - neues Feuerwehrhaus wird gebaut
Mit Wehmut wird die Wehr ihr lieb gewonnenes aber in die Jahre gekommenes Feuerwehrhaus voraussichtlich im Jahr 2021 verlassen und in der Nachbarschaft in ein neues, modernes und den heutigen technischen Erfordernissen entsprechendes, Feuerwehrhaus einziehen und eine neue Heimat bekommen.